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02.04.2025

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BERNS WOCHENZEITUNG |

BERNS WOCHENZEITUNG | Mittwoch, 2. April 2025Jacqueline Scaffidi Fonti (rechts) von der VERD-Genossenschaft lässt sich von Lukas Muheim, AROMAWERK, bei dessen Kaffeefenster einen Cappuccino zubereiten, der schon bald mit VERD.cash bezahlt werden kann.GELATERIA DI BERNA UND AROMAWERKCaffè trinken, Gelato essen und Gutes tunDas Leben schreibt bekanntlichdie schönsten Geschichten.Schreiben ist das eine.Machen und durchziehen dasandere. Denn gerade dieschönen Geschichten verlangenoft sehr viel Durchhaltewillen.Was lange währt, wirdendlich gut und wenn sichdiese Geschichten treffen,wird’s noch besser.Sommer in Italien. Ein Campingplatzund drei Brüder, die mit ihrer Familiejedes Jahr ihre Ferien hier verbringen.«Einmal pro Woche bekamenwir je 1000 Lire für ein Glacé von derGelateria vorne beim Hafen», erzähltHansmartin Amrein, einer der dreiinzwischen längst erwachsenen Buben.«Der Höhepunkt dabei war füruns nebst dem Eis auch die Vitrine mitall diesen verlockenden Farben undunbekannten Aromen.» Dieses vonItalianità und jugendlicher Leichtigkeitgeprägte Glücksgefühl verbander fortan mit dem Genuss eines feinenGelatos. Später wurde er Pilot, dereine Bruder Schiffsbauer, den anderenzog es in die Finanzwelt.Szenenwechsel. Ein Schachturnierin Bern, ein junger, talentierter Spieler,seine Stirn denkend in Falten gelegt.«Damit ich konzentriert bleibenkonnte, trank ich damals fast literweiseKaffee – es war die einzigelegale Droge, die im Schachspiel erlaubtwar!», erzählt Lukas Muheim lachend.Und während er also dank desschwarzen Getränkes hellwach seineFiguren strategisch geschickt übersBrett schob, begann er sich zu fragen,woher eigentlich dieser Kaffee kam,wie er hergestellt wurde und wie dieverschiedenen Aromen entstanden.Seine Ausbildung führte ihn dannaber in die Welt der Zahlen, er wurdeBerater für Unternehmenskunden beieiner Schweizer Grossbank.Dritte Szene. An einer Bushaltestelle.Ein Pendler nervt sich – gemäss Fahrplanmüsste der Bus eigentlich jetztda sein. Ist er aber nicht. Kommt er ineiner Minute, in fünf oder vielleichtgar nicht? «Wir fliegen zum Mond,sind aber nicht in der Lage, den ÖV-Benutzern zu sagen, wo genau sich ihrBus befindet», fasst Christian Wohlwendseine damaligen Überlegungenzusammen. Als Betriebsleiter beiBernMobil war es ihm möglich, daranetwas zu ändern. Und das tat er. DieReaktionen auf die Echtzeitinformationenvia APP und die verbessertenAnzeigetafeln waren enorm motivierend.«Ich merkte, wie sehr es michmit Freude und Genugtuung erfüllt,wenn ich mit meiner Arbeit etwasSinnvolles machen konnte, das wiederumanderen hilft.» Es sollte noch einpaar Jahre dauern, bis er erneut etwasin Angriff nahm, das er zum Besserenverändern würde.Freude, die motiviertAuch bei den Amreins zogen einigeJahre ins Land, bis sie eine ausgedienteGarage in der Berner Länggasse zueiner Gelateria umbauten. «Irgendwiewar die Idee, selbst echtes italienischesGelato herzustellen, immerda. Konkret wurde es dann, als unseremBruder vom Arzt empfohlenwurde, seinen Beruf als Bootsbaueraus gesundheitlichen Gründen aufzugeben.»Kurzerhand schickten sie ihnnach Verona, zu einem Freund, derdort Gelatiere war. Aus dem Bootsbauerwurde also ein Eisfachmann,der sich nach seiner Rückkehr begeistertan die Arbeit machte, unterstütztvon seinen beiden Brüdern, dietatkräftig mithalfen. Während dieGastronomie nicht wirklich auf dieDie Transaktionsgebührender Karten sind fürein kleines Unternehmenschon happig.Lukas MuheimGlacé-Brüder gewartet hatte, stürmtendie Quartierbewohner den Vitrinen-Verkaufder Gelateria di Berna, sodass anfänglich alle Freunde und dieweitere Familie mithelfen mussten,um den Grossandrang zu bewältigen.Seit diesen turbulenten Tagen im 2010hat sich das Unternehmen stabilisiertund stetig weiterentwickelt, gleichgeblieben sind dessen Grundwerte.«Wir haben nie die Absicht gehabt,mit den Gelati das grosse zu Geld zumachen», sagt Amrein. «Uns motiviertdie Freude, das begeisterte Feedbackunserer Kundschaft, und wirwollten einfach genug verdienen, umunseren Mitarbeitenden anständigeLöhne bezahlen und immer wiederNeues ausprobieren zu können.» Derhohen Transaktionskosten wegenhätten sie anfänglich viele Jahre aufBargeld gesetzt – bis mehrmals eingebrochenund die Räumlichkeitendabei stark beschädigt wurden. «Sostellten wir dann auf Kartenzahlungum, seit Corona hat nun eh kaummehr jemand Bargeld dabei.»Bewusster konsumierenEtwas später als die Gelateria, genauerim Sommer 2017, wurde AROMA-WERK ins Leben gerufen. Noch inden Diensten der Grossbank, ist LukasMuheim beim Anstehen für den Pausenkaffeemit seinem Arbeitskollegen,Matthias Kiener, ins Gespräch gekommen.Für einmal ging es nicht umKonten oder Kredite, sondern um Kaffee.Schnell merkten die beiden, dasssie vom schwarzen Getränk gleichermassenfasziniert waren. Und sie begannenzu überlegen, ob sie nicht zusammenKaffee herstellen könnten.Als Matthias Kiener, wenig später einJahr in Brasilien - dem weltweit grösstenKaffeeproduzenten - lebt, konkretisiertsich das Projekt. «Unser Zielwar und ist nicht, dass ‹mehr› Kaffeekonsumiert wird, sondern ‹achtsamer›,mit vollem Bewusstsein», umschreibtes Lukas Muheim. Ihre Visionsei, dass jede kaffeekonsumierendePerson das Produkt in seiner Gesamtheitkenne. Deshalb riefen sie die RöstereiAROMAWERK ins Leben undrösten seither selbst Kaffee, kreierenErlebnisse rund um dieses Getränk,fördern seine Kultur und stärken dasBewusstsein für dessen aufwändigeHerstellung. «Als Berner wollten wirunsere Firma ebenfalls in Bern ansiedelnund so unsere Wurzeln zu dieserStadt festigen. Kaffee selbst anbauenist in der Schweiz nicht möglich, aberihn aus verantwortungsbewusstenQuellen beziehen und hier mit nachhaltigenund transparenten Methodenverarbeiten, sehr wohl», erklärtLukas Muheim. Diesbezüglich istauch Fabian Tschopp als Mitinhaberzu AROMAWERK hinzugestossen umdie Produktion zu professionalisieren.Weil sie als Unternehmen sichtbarsein wollten, lancierten sie etwasspäter ihr «Kaffeefenster» vorne beiden damaligen Produktionsräumenam Sulgenrain 22 und verkauftenihre Kaffeekreationen auch über dieStrasse. Von Anfang an setzten sieder Handlichkeit wegen auf Kartenzahlung.«Bargeld ist sehr umständlich.Die Transaktionsgebühren derKarten sind zwar für ein kleines Unternehmenhappig, aber diese Krötemussten wir halt schlucken», sagtLukas Muheim.«Wenn es dich ärgert, ändere es!»Christian Wohlwend hingegen wolltedas mit der Kröte nicht weiterhin tunund gemäss seinem Credo «wenn dichetwas ärgert, ändere es», nahm er sichdieser Gebühr mal etwas intensiveran. Mit der Genossenschaft VERD,die er mit sieben Personen im Jahre2024 gegründet hatte, wollte er Alternativenzu heute bestehenden Dienstleistungenund Produkten anbieten.Und zwar da, wo entweder zu hoheGewinnmargen bestehen und nurINFOWas ist VERD.cash?VERD.cash ist eine Bezahllösung mitniedrigen Gebühren und Rückflüssenin die lokale Gemeinschaft. Mit VERD.cash profitieren alle Händler von denselbenniedrigen Transaktionsgebühren– gestartet wird mit 0,6 %. Ziel istes, diese Gebühren weiter zu senken.Nebst den Transaktionsgebühren gibtes keine weiteren Kosten, und die bestehendeInfrastruktur kann ohne Zusatzaufwandweiter genutzt werden.50 Prozent der mit VERD.cash erwirtschaftetenTransaktionsgebührenfliessen in die Gemeinden zurück.Die anderen 50 Prozent fliessen inden Genossenschaftstopf Schweiz,auch die administrativen Aufwendungenvon VERD.cash werden damitbezahlt.Seit Januar 2025 hat jede Gemeindeeinen Bevölkerungstopf. Sobalddieser von der Gemeindebehördeaktiviert ist, kann es losgehen.Weitere Infos: verd.swiss

SPECIAL 7wintergartenexpo.chwenige profitieren oder massgeblicheAnteile des Gewinns ins Auslandabfliessen. Insbesondere die Kartentransaktionsgebühren,immerhinjährlich rund 1.7 Milliarden Franken,fliessen allesamt ins Auslandab. Dank Christian Wohlwend gibtes heute eine Alternative: VERD.cash.Hier sind die Gebühren nicht nur vieltiefer, sondern bleiben auch vollumfänglichin der Schweiz und werdenin der jeweiligen Gemeinde oder inder ganzen Schweiz für gemeinnützigeProjekte eingesetzt. (Wie das genaufunktioniert: Artikel im BärnerBärvom 19.2.2025)VERD.cash bei der Gelateria undAROMAWERKUnd hier nun kreuzen sich diese dreiGeschichten: bei der fairen BezahllösungVERD.cash. Sowohl für HansmartinAmrein (links im Bild unten)als auch für Lukas Muheim war sofortklar, dass sie da mitmachen werden.Die Philosophie dahinter überzeugteund passte perfekt zu der ihren. «Zumalwir dafür unsere bestehendenTerminals weiterhin nutzen können,minimale Gebühren zahlen und zudemnoch einen guten Zweck unterstützen»,fassen die beiden Unternehmerihre Motivation zusammen.Und Christian Wohlwend freut sichauf die kommenden Monate, denn imVerlaufe des Sommers wird man mitder VERD.cash-Karte in allen teilnehmendenGeschäften bezahlen können– und es werden immer mehr.«Wir sind keine Weltverbesserer»,sind sich die drei einig. «Wir versucheneinfach, die Welt dort, wo wirkönnen, etwas besser zu machen.» Foto: Daniel Zaugg, Text: Andrea BauerINSPIRATIONSTAGEAuf über 1200 m 2 zeigen wir an unserenInspirations tagen in Hub/Krauchthal einegrosse Auswahl an• Wintergärten• Überdachungen• VerglasungenFürVerpflegungist gesorgtEINLADUNGINFOGelateria di BernaFeinstes, italienisches Gelato, kreiertin BernInfos und Standorte:gelateriadiberna.chAromawerk GmbHAromatischer, authentischer Kaffee,geröstet in BernInfos und Standorte:aromawerk.chSamstag, 5. April 20259.00 – 17.00 UhrSonntag, 6. April 20259.00 – 16.00 UhrKOLUMNESelbstfahrendund selbst fahrenSchon lange beschäftige ich mich mit effizienterMobilität. Der nächste Entwicklungssprungist das autonome Fahren.Da geht zurzeit einiges.In San Francisco, Shanghai und TelAviv sind schon Robotaxis unterwegs.Bernmobil testete vor einigen Jahrenautomatisierte Kleinbusse im MatteundMarziliquartier. Und nun haben seitAnfang März selbstfahrende Fahrzeuge– unter gewissen Bedingungen – aufunseren Strassen grünes Licht: Neu dürfenauf Autobahnen die Autofahrerinnenund -fahrer ihre Fahrzeuge selbst lenken,beschleunigen und bremsen lassen – weram Steuer sitzt, muss jedoch immer eingreifenkönnen. Zudem dürfen neu Kantoneauf bestimmten Strecken gänzlichselbstfahrende, aber fernüberwachteAutos zulassen – etwa Busse, Taxis oderLieferwagen. In vier Zürcher Gemeindenläuft derzeit ein Pilotversuch.Automatisierte Fahrzeuge sollen denVerkehr sicherer, flüssiger und effizientermachen sowie mit Shuttle-Diensten denöffentlichen Verkehr ergänzen. Die Hoffnungensind also gross, die Technik wirdstetig verbessert, und in nicht so fernerZukunft werden selbstfahrende Fahrzeugeauf Landstrassen verkehren – hoffentlichauch bald auf zwei Rädern.Daneben bleiben natürlich öffentlicherVerkehr sowie die Mobilität zu Fuss oderauf dem Velo wichtig. Das Velo – meineLeidenschaft – ist ökologisch nachhaltig,platzsparend, gesund und es gibt nichtseffizienteres, als im urbanen Raum mitdem Velo zu pendeln. Zudem habe ichauf dem Velo die besten Einfälle.Kürzlich besuchte ich in Volketswilunsere Filiale. Mit dem E-Bike war ichvom Hauptbahnhof Zürich in 19 Minutendort, mit dem öV hätte ich 35 Minutengebraucht. Das E-Bike hatte ich im Zugdabei.Das ist ein Beispiel, wie ich versuche,die Mobilitätskette optimal zu nutzen. AmSchluss geht es immer darum.Thomas BinggeliCEO ThömusNEUZu sehen in unserer Ausstellung: Vetrofino GlasdachWir freuen uns, Sie in Krauchthal zu begrüssen.Karl Blaser AG · Bolligenstrasse 22b3326 Krauchthal · Telefon 034 411 28 33

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