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02.04.2025

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SAISONTIPP MADE IN

SAISONTIPP MADE IN BERNAuf in den FrühlingDie länger werdenden Tage,und die wärmeren Temperaturenlocken zu Aktivitätenim Freien. Die besten Tipps imFerienkanton Bern.Wie wäre es, um in die Gänge zukommen, mit einem Spaziergang?Malerische Uferwege mit Blick aufdas Grünblau des Brienzersees ladenein. Sonnenverwöhnte Wegeführen über wildromantische Holzstegeund bieten eine perfekte Kulissefür Naturfreunde. Kultur undWissen verspricht zum Beispiel derzweistündige Spaziergang auf demRömerweg in Laupen, vorbei am NaturschutzgebietAuried.Eine Gangschaltung zulegen kannman bei einer der 10 Velo- und eBikeHighlight-Touren rund um Bern – dasGesuchte liegt nah! Alle Routensind ausgeschildert und bieten unterwegseine perfekte Mischung ausKulinarik und Kultur. Genuss gibtes auch auf dem Brienzersee- oderdem Thunersee-Loop, wo atemberaubendeAusblicke warten.Der Frühling eignet sich auch bestensfür eine Schifffahrt auf einemder Berner Seen. Hier kann man dieSeele baumeln lassen während dieLandschaft vorbeizieht. Zu langweilig?Auf dem Thunersee lockt das Fajita-Schiffzum Schlemmen und derDetektiv-Trail bietet eine Schatzsucheauf und an dem Bielersee für dieganze Familie.Weitere bärenstarke Freizeittipps für denFrühling: madeinbern.comFoto: Interlaken Tourismus, Mike KaufmannbärenstarkeFERIENmadeinbern.comFrische-AktionAb Mittwoch-32% -20% -22% -20%5.40statt 7.95Valserprickelnd,6 x 1,5 l7.95statt 9.95Volg Kaffeediv. Sorten, z.B.Crema Bohnen,500 g-22%6.9510.90-24%8.95statt 9.– statt 11.85Kägi fretBiscuitsdiv. Sorten, z.B.Kägi fret, 6 x 50 gMontag, 31.3. bisSamstag, 5.4.253.40statt 14.– statt 4.30Barilla Teigwarendiv. Sorten, z.B.Spaghetti n.5, 5 x 500 gTobleroneSchokoladediv. Sorten, z.B.Milch, 3 x 100 gLorenzNic Nac’s, 200 gAgri NaturaSt. GallerBratwurst4 x 130 g-27% -33%3.60statt 4.95ErdbeerenItalien/Spanien,Schale, 500 g-22%1.40statt 1.80Tilsiter mildper 100 g3.95statt 5.95-20%2.90-30%PeperonigemischtHerkunft siehe Verpackung,Beutel, 500 gstatt 3.65SutteroPouletbrüstliper 100 g9.70statt 13.95-20%9.20statt 11.50FreixenetPremiumSparkling WineCarta Medium Dry,75 cl-20%11.90statt 14.90G CuvéePrestigeSchweiz,-40%16.90-20%28.95statt 28.50 statt 36.6075 cl, 2023Gillette(Jahrgangsänderungvorbehalten)Energizer Batteriendiv. Sorten, z.B.Max AA, 8 Stück + 4 gratisdiv. Sorten, z.B.Mach3 Turbo, Klingen, 12 Stück-21%9.95-20%2.65statt 12.70 statt 3.35Friscoextrême Cornetsdiv. Sorten, z.B.Erdbeer/Vanille, 6er-PackLeisi QuickBlätterteigdiv. Sorten, z.B.rund, 230 gDruck- und Satzfehler vorbehalten.Folgende Wochenhits sind in kleineren Volg-Läden evtl. nicht erhältlich:kinder Schokoladediv. Sorten, z.B.kinder Schokolade,300 gHeinzTomato Ketchup570 g5.50statt6.603.30statt3.903.35 Volg4.70statt3.95VolgGetreideriegeldiv. Sorten, z.B.Brombeere/Apfel,6 x 25 gLager-BierDose, 6 x 50 clstatt5.95CastelPastetli, 4 Stück,100 gFilettiSensitive Pulver2 x 1,275 kg2.95statt3.6023.95Alle Standorte und Öffnungszeiten finden Sie unter volg.ch. Dort können Sie auch unseren wöchentlichen Aktions-Newsletter abonnieren. Versand jeden Sonntag per E-Mail.statt31.80Volg Essiggemüsediv. Sorten, z.B.Delikatess-Gurken,430 gWC Frischdiv. Sorten, z.B.Kraft Aktiv Ozean,2 x 50 g3.20statt3.805.95statt7.95

BERNS WOCHENZEITUNG | Mittwoch, 2. April 2025 GESELLSCHAFT 11KLAUS PETRUSDas Denken der Leute verändernIm Fotobuch «Spuren derFlucht» bündelt Klaus Petrusseine Langzeitrecherche überdie Fluchtrouten auf demBalkan. Petrus porträtiertGeflüchtete jenseits vongängigen Stereotypen undKlischees.PERSÖNLICHKlaus Petrus wurde 1967 in Natersgeboren. Bis 2012 war er Professor fürSprachphilosophie an der UniversitätBern. Seither arbeitet er als Fotojournalistund Reporter und ist Co-Leiterdes Strassenmagazins Surprise.Er berichtet über Armut, Ausgrenzung,Migration und Kriege aus derSchweiz, dem Balkan, Nahen Ostensowie der Subsahara. Seine Arbeitenerscheinen in diversen deutschsprachigenMedien.klauspetrus.ch / spurenderflucht.ch2016 machte sich Klaus Petrus, Fotojournalistund Reporter aus Biel, erstmalsdaran, die Fluchtrouten durchden Balkan zu dokumentieren, nachdem2015 im Zuge der «Flüchtlingskrise»Millionen von Menschen ausden arabischen Staaten und NordafrikaRichtung Europa aufbrachen.Petrus suchte das Gespräch mit Menschen,die abseits der offiziellenFlüchtlingscamps während Wochen,Monaten und - wie sich herausstellensollte - Jahren in Zelten, verlassenenHäusern und Ruinen leben.Mit Bildern, die von Hoffnung, Freude,Verzweiflung und der Gewalt derGrenzpolizei erzählen, gewann Petrus2022 den Swiss Press Photo Award.Das Fotobuch «Spuren der Flucht»vereint eine Auswahl der eindrücklichstenBilder.Petrus verzichtet darin auf Seitenzahlen,Bildlegenden und weiterführendeTexte. Einzig der Umschlag, dersich als Poster auffalten lässt, liefertbeidseitig bedruckt Textfragmenterund um Migration. Sie geben zwareine kleine Orientierungshilfe, dennochwird der Betrachter auf sichselbst zurückgeworfen. Petrus Bilderunterlaufen gängige Erwartungshaltungenund offenbaren so die Stereotypen,die oft unbewusst den Blick aufGeflüchtete und Migranten und Migrantinnenprägen.Petrus, der 2012 seinen Job als Professorfür Sprachphilosophie an derUniversität Bern an den Nagel hängteund neben seiner freiberuflichen Tätigkeitals Fotojournalist seit sechs Jahrenbeim Strassenmagazin Surprisearbeitet, beschäftigt sich immer wiedermit sozial Benachteiligten. «Ichhabe mich schon früh für Grenzen,Mauern, Ränder und all die Phänomene,die mit Eingrenzung, Abgrenzungund Ausgrenzung zu tun haben, interessiert».So sei für ihn schnell klar ge-worden, dass im Zuge der Migrationskrisedie Handhabung der Grenzenund der Umgang mit den Menschen,die am Grenzübertritt gehindert werden,eines der grossen Themen dernächsten Jahre werde.Der Erweckungsmoment mitAmar Z.Eine Begegnung mit Amar Z. aus Pakistan,den er 2017 in Horgoš an derserbisch-ungarischen Grenze trifft,wird für Petrus zu einer Art Erweckungserlebnis.Der Ingenieurwissenschaftlerfloh 2015 vor den Talibanund liess dabei Frau und Tochterzurück. Als Petrus Amar Z. für einBild fragt, hüllt sich dieser in eineWolldecke und sagt: «Siehst du, wirhaben gelernt für euch zu posieren.»Für Petrus wird klar, dass er einenanderen Zugang zum Thema findenmuss. Er reist fortan immer wiederauf den Balkan, an die gleichen Orteden Grenzen entlang, auch wenndort gerade «nichts los ist». Damitgewinnt er einen neuen Blickwinkelaufs Thema.Petrus nähert sich behutsam denMenschen. «Das Vertrauen der Leutezu gewinnen, ist das Wichtigste, sonstkomme ich gar nicht so nahe an sieheran». Während langen Gesprächenregistriert er ihre Besonderheiten, dieer später visuell festhält. Die Bilder ergänzter mit Text. Gerade das Zusammenspielvon Bild und Text ist für ihnAlles was nicht erwartbarist, lässt den Menschenhervorkommen .Klaus Petrusreizvoll. Er sucht nach spannendenGeschichten, die relevant, aber auchwidersprüchlich sind, die herausfordernund Reaktionen hervorrufen.Die Porträtierten in seinen Reportagensind mehr als nur Opfer. Petrusist einerseits Zeuge von Willkür, Ungerechtigkeitund Gewalt. Andererseitsdokumentiert er aber auch den Alltagder Geflüchteten, der u.a. aus Kochen,Fussball- oder Cricketspielen besteht.Und auch Tiere tauchen auf den Bildernimmer wieder auf.Systematische Gewalt derGrenzpolizeiFast schon idyllisch mutet das Bild an,das eine Gruppe junger Männer aneinem Fluss, inmitten von sommerlichenLaub- und Nadelbäumen zeigt.Womöglich eine kurze Verschnaufpause,Erholung von den Wunden,welche die Grenzpolizei ihnen zugefügthat. «Bald schon hat sich gezeigt,dass gewalttätige Übergriffe derGrenzpolizei keine Einzelfälle sind,sondern System haben», sagt Petrus.So trügen viele Menschen entlang derGrenzen Läsionen von brennendenZigaretten. Spätestens ab 2017 verfolgtenMenschenrechtsorganisationendie alarmierenden Berichte derJournalisten. «Gewisse Regierungenmussten zwar Stellung nehmen, aberdas sich aufgrund journalistischerIntervention etwas bewegt, passierthöchst selten», so Petrus. «Für dieLeute vor Ort kann man fast nie etwasmachen, das ist auch nicht meinAnspruch. Ich möchte im Kopf derLeute hier etwas bewegen», so Petrus.«In Kriegsgebieten wie der Ukraine,Somalia oder Palästina sind wir Journalistenoft die einzigen, die nicht helfen,die den Leuten einfach eine Storyabknüpfen und Bilder machen». ZumGlück seien andere da, die helfen.Viele der Geflüchteten bleibenunterwegs stecken, probieren währendMonaten und Jahren alternativeFluchtrouten aus, im Bewusstsein,dass Europa wohl doch nicht das gelobteLand ist, das sie sich erträumthatten, gefangen auch in ihrer Scham,die sie davon abhält, zu ihren Familienzurückzukehren. Dafür könntejenes Bild stehen, das eine Gruppe jungerMänner in einer Ruine zeigt. EinLichtstrahl, der durch den Türrahmendringt, flutet den Raum mit Licht.«Spuren der Flucht» erlaubt einenBlick in eine Welt, die für die meistenvon uns nur dunkel umrissen ist. Werriskiert, genau hinzuschauen, entdecktdarin das Unerwartete im Vertrautenund wiederum die Abwesenheit vonErwartetem. «Alles was nicht erwartbarist, lässt den Menschen hervorkommen,und damit entsteht automatischauch Empathie», so Petrus.Klaus Petrus: «Spuren der Flucht»Hardcover, 192 Seiten, 145 Bilder,Aswad 2025Foto: Klaus Petrus, Gabrielle Christen,Text: Bettina GuggerAuch Frauen sind unter den Geflüchteten abseits der offiziellenFlüchtlingscamps.Eine besondere Freundschaft: Riaz mit seinem Reh Soya.Geflüchtete in einem verfallenen Gebäude an der serbisch-ungarischen Grenze, Februar2019.

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